Mit Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Willensstärke …

Herr Meise, was unterscheidet eigentlich den beratendenIngenieur vom Ingenieur?
Die Berufsbezeichnung Beratender Ingenieur ist gesetzlich geschützt. Nur wer in der Liste der zugehörigen Ingenieurkammer eingetragen ist, ist berechtigt, sie zu tragen. Ein Beratender Ingenieur arbeitet unabhängig und eigenverantwortlich in seinem Aufgabenbereich. Er berät, überwacht und plant kompetent und ist frei von gewerblichen Interessen. Voraussetzung ist eine mindestens dreijährige Berufserfahrung, nachgewiesenen berufsbezogenen Fortbildungen und natürliche eine Berufshaftpflichtversicherung.

Warum sind Sie Ingenieur geworden?
Ein grundsätzliches technisches Interesse war schon vorhanden. Stefan Meyfarth, mit dem ich schon während der Schulzeit in Göttingen befreundet war, machte mich darauf aufmerksam, dass das Bauingenieur-Studium an der TU Hannover, an der er damals auch studierte, sehr gut sei.

Sie leiten heute mit Stefan Meyfarth das Ingenieurs und Architekturbüro aC. archConcept. Wie hat sich diese Zusammenarbeit entwickelt?
Nach dem Studium hatte ich für regionale Unternehmen gearbeitet und gerade zwei Jahre im Vertrieb hinter mir, als 2014 die Idee entstand, künftig zusammenzuarbeiten.

Ist es schwierig, gut befreundet zu sein und gemeinsam ein Unternehmen zu leiten?
Nein, denn grundsätzlich kommt es ja darauf an, immer ehrlich miteinander zu sein, wenn man sich solche eine Verantwortung teilt. Und die vertrauensvolle Basis, die dazu nötig ist, ist ja bereits vorhanden, wenn man befreundet ist.

Welche Voraussetzungen braucht es, um in Ihrem Beruf erfolgreich zu sein?
Zunächst eine große Offenheit, viel Ehrlichkeit und – vom kleinsten Handwerker bis zum Bauleiter – einen respektvollen Umgang mit allen Menschen, die man auf einer Baustelle antrifft. Darüber hinaus braucht es eine ausgeprägte Willensstärke, die hilft, genau zu wissen, was man jeweils erreichen will.

Erinnern Sie sich an ein Projekt besonders gern?
Das ist die Brücke über den Leinekanal in der Goetheallee. Das Projekt mitten in der Innenstadt, das ich als Bauleiter für ein regionale Bauunternehmen umsetzte, war eine spannende Herausforderung. Wir mussten ebenso intensiv auf die Interessen der Anwohner achten sowie vermeiden, die alte Kanalmauer zu beschädigen. Das war spannend und außerdem ist es eine sehr schöne, weil unauffällige Brücke.